Menü Schließen

Pogromstimmung gegen die katholische Kirche

catholic Lawrence OPJosef Bordat. Und wie ein katholischer Blogger damit umzugehen versucht.

„Der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, sieht eine Pogromstimmung gegen die katholische Kirche entstehen“, so Die Welt. Was steckt dahinter? Der Wunsch nach einem „Kritikverbot“? Eine verkappte „Zensurforderung“? Der Geist des „Mittelalters“? Nein: Dahinter steckt vielmehr ein Aufruf zur Rückkehr zu einem sachlichen Diskurs, auch in den Blogs, die sich kritisch mit der Katholischen Kirche auseinandersetzen und die Erzbischof Müller explizit erwähnt. Aus Erfahrung kann ich ihm nur zustimmen.

Resignation ist angesichts dessen keine Lösung, doch sollte sich kein…>mehr.

foto: Lawrence OP,flickr.com

Ähnliche Beiträge

4 Kommentare

  1. F. M.

    Dahinter steckt vielmehr ein Aufruf zur Rückkehr zu einem sachlichen Diskurs …

    Diskurs? Mit wem? Die Gläubigen mit der Kirche bzw. der katholischen Hierarchie? Haben Sie nicht gelesen, dass Müller genau über DIE Themen, die den Gläubigen auf den Nägeln brennen und die das tägliche Leben der Gläubigen sehr negativ beeinflussen, gerade NICHT reden will?
    Und dass viele Bischöfe lieber heute als morgen den sich dahinschleppenden DIALOG mit den Gläubigen abwürgen wollen? Die erzreaktionären Blogger der katholischen Bloggerszene sowieso.
    Nein, Ihre Vermutung, dass hinter Müllers Ausfällen ein „Aufruf“ steckt ist sicher falsch; schon gar kein Aufruf zu „sachlichem Dialog“.
    Wer wirklich sachlichen Dialog will, der beginnt nicht mit einem kräftigen Tritt in die Weichteile dessen, mit dem er angeblich sachlich reden will.
    Nichts anderes war nämlich diese Müllersche Entgleisung mit der „Pogromstimmung“.

    Und wenn jemand wirklich wissen will wie Pogrome und die dazugehörige Stimmung aussieht, dem sei empfohlen bei unseren älteren Geschwistern, den Juden nachzufragen. Die haben Jahrtausende lange Erfahrungen mit Pogromen. Meist von Christen angezettelten Pogromen, wie das jüngst Frau Deutschkron im Deutschen Bundestag aus ureigenster Erfahrung berichtet hat.
    Aber die Wahrheit interessiert diese vom Boden der Wirklichkeit völlig abgehobenen Kirchenfürsten ja gar nicht. Wenn man Müllers Ergüsse für wahr halten würde, müsste man ja glauben, dass reihenweise Dome und Kathedralen in Flammen aufgehen und Bischöfe aus ihren Palästen gezerrt werden, um davongejagt zu werden, wenn nicht schlimmeres. Ist aber nicht so. Kardinal Meisner hält immer noch unbehelligt seine Hochämter im Kölner Dom und Tebartz van Elster residiert auch noch immer ganz hochherrschaftlich in seinem neuen Bischofspalais. Upps, jetzt habe ich schon wieder Pogromstimmung heraufbeschworen. Dabei habe nur wahres geschrieben.

  2. philgeland

    Darf ich kurz ausholen? Danke!

    Also:

    Die Paroquia São Francisco ist eine eher kleinere, aber historisch nicht unbedeutende Kirche im Zentrum von São Paulo. Wir waren dort heute das erste Mal, selbst meine Frau kannte sie nicht – dabei ist sie hier geboren. Wir wohnten einer Hochzeit bei. Sehr gute Bekannte. Wir freuten uns für die Beiden. Es war eine klassische „Zeremonie“, mit leichten, modernen „Tönen“, ganz zu Anfang: da spielten ein paar Streicher hinter dem Altar. Der Priester war ein Mann im fortgeschrittenen Alter, mit volleren, wuschelig grauen Haaren, welcher zunächst als „Gewöhnlicher“ in seinem „Heiligtum“ herumlief um Verwandten und anderen bei den letzten Vorbereitungen behilflich zu sein, welcher also als „Solcher“ nicht von Anfang an erkennbar war. Dass er dann später in seiner Robe wesentlich langweiliger rüberkam als „inkognito“, tut nichts zur Sache. Es tat dem entspannten „Klima“ in der Paroquia keinen Abbruch. Man begrüsste sich, flüsterte miteinander, sah nach vorn und nach oben. Und das sehr brasilianisch.

    Der „Himmel“ tat sich auf, wenn auch nur ein wenig.

  3. Bruder im Geiste

    Schöne Hochzeit, schöne Beschreibung philgeland, danke! Eine Frage dazu, meinen Sie das Bild, auf dem der Priester den Segen erteilt, so wie früher in Bayern, im Rauchmantel mit einer Monstranz der Wettersegen erteilt wurde?

  4. philgeland

    Wörter wie „Rauchmantel“, „Monstranz“ und „Wettersegen“ waren mir bis dato nicht bekannt und von daher sei für die Erweiterung meines eher bescheidenen, sprachlichen (und theologischen) Horizontes gedankt.

    Meine Beschreibung war schlichtweg der Abwehr derer gedacht, die nicht zwischen einem Hollywood-Film und einer wahrhaftigen Zeremonie unterscheiden können.

Kommentar verfassen

Entdecke mehr von god.fish

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen